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Shiatsu – Teil II – mein Erfahrungsbericht

Wie du bereits in dem Interview mit Magali lesen konntest, habe ich die Shiatsu-Behandlung bei ihr auf dem Agape Zoe Festival gewonnen. Bei diesem Beitrag handelt es sich somit nicht um eine bezahlte Kooperation. Die Behandlung hätte auch ohne diesen Beitrag stattgefunden. Da mich alternative Heilverfahren selbst sehr interessieren und es dir vielleicht auch so geht, habe ich beschlossen, meine Erfahrung aufzuschreiben und diese hier mit dir zu teilen.

Ein Geschenk genau zur rechten Zeit.

Seit dem Tag, an ich die freudige Nachricht meines Gewinns erhielt, freute ich mich auf diese Erfahrung. Ein voller Terminkalender und meine Neigung, mir immer recht viel aufzuladen, haben dazu geführt, dass die letzten Monate sehr anstrengend waren. Ich lerne, die Signale meines Körpers & Geistes immer besser zu deuten, doch funktionieren will es noch nicht vollständig. „Work in Progress“, wie man so schön sagt.

Den Termin bei Magali habe ich bequem von zuhause online über ihre Website gebucht. Sie weist hier bereits darauf hin, dass du dir für die Behandlung bequeme Kleidung (Bewegungsfreiheit) und warme Socken mitbringen sollst. Sonst brauchst du nichts mitbringen, nur dich und die Bereitschaft, dich auf die Behandlung einzulassen.

Vor der Behandlung, auch in Vorbereitung auf das Interview, begann ich mich über Shiatsu zu informieren. Dafür nutzte ich sowohl die bekannte Suchmaschine als auch Magalis Homepage. Neuen Erfahrungen versuche ich möglichst unvoreingenommen und ohne spezifische Erwartungen zu begegnen, daher wollte ich auch nicht zu viel lesen.

Magalis Praxisraum - klein, schlicht und einladend.

Magalis Praxis ist in der Nähe des Görlitzer Bahnhof. Sehr gut über die öffentlichen Verkehrsmittel zu erreichen. Direkt nach der Arbeit ging ich zur U-Bahn und war im Handumdrehen bei Magalis Räumlichkeiten angelangt. Mein Termin war um 16:30 Uhr an einem Mittwochnachmittag. Magali begrüßte mich sehr herzlich mit einer Umarmung und führte mich in den Raum, in dem die Behandlung stattfinden sollte. Sie bot mir etwas zu trinken an und ließ mir Zeit, mich umzuziehen. Da mitunter der ganze Körper bewegt wird, macht bequeme Kleidung, in der du dich frei bewegen kannst, durchaus Sinn. Der Behandlungsraum ist klein, schlicht und trotzdem einladend. Ein großer weißer Futon liegt auf dem schönen Holzboden, ein Kissen mit orientalischem Bezug am oberen Ende der Matratze. Zwei Stühle und ein kleiner Tisch stehen neben dem Eingang des eher länglichen Raumes und um den Futon herum liegen einige Steine und Kristalle. Für mein Empfinden ein sehr angenehmer und gemütlicher Raum.

Fotos © Magali Chasting 

Magali - empathisch und einfühlsam.

Nachdem ich mich umgezogen hatte, öffnete ich die Tür als Zeichen für Magali, dass sie zurückkommen konnte. Wir nahmen auf dem Futon platz und unterhielten uns eine Weile, um uns ein wenig kennenzulernen. Sie fragte mich, wie es mir ginge und ob ich ein spezielles Thema hätte, mit dem ich heute zu ihr kam. Sie erklärte mir den ungefähren Ablauf der Behandlung und fragte nach meinem Befinden im Umgang mit Berührung. Ob es eine Stelle gibt, bei der sie vorsichtig sein soll oder an der ich gar nicht angefasst werden will. Das Gespräch dauerte etwa 10 Minuten. Magali strahlte dabei eine sehr angenehme Ruhe aus. Man merkt, dass Sie weiß, wovon sie spricht und Erfahrung im Umgang mit Menschen hat. Sie wirkt auf mich sehr empathisch und einfühlsam. Ich war bereit, die Behandlung zu beginnen.

Die Behandlung - eine intensive Körperreise.

Dafür legte ich mich auf dem Futon in Rückenlage ab. Ganz entspannt, in einer Position, in der ich mich wohlfühle. Ich schloss die Augen und sie läutete die Praxis mit dem Gong einer Klangschale ein. Trotz meiner regelmäßigen Yogapraxis und Entspannungsübungen, brauchten mein Geist und vor allem meine Gesichtszüge etwas Zeit, um zu entspannen. Magali begann mit sanften kreisenden und massierenden Bewegungen meiner Körpermitte. Im Bauchraum befindet sich das menschliche Energiezentrum, von dem der Zustand der Energiebahnen (Meridiane) und der dazugehörigen Organe spürbar ist. Mit sanftem Druck der flachen Hand kann der*die Behandler*in vorherrschende Widerstände wahrnehmen und welche Temperatur das Gewebe hat, um so den Ablauf der Behandlung festzulegen. Anschließend an die Körpermitte, ging die Behandlung weiter an den Beinen und Füßen. Danach folgten Schultern, Arme und Hände, zuletzt Nacken und Kopf. Zwischendurch erkundigte Magali sich, ob der Druck angenehm sei und gab Hinweise, wenn ich mich bewegen sollte. Sonst hat sie die Bewegungen ausgeführt und ich habe die Leitung an sie abgegeben. Das ist ein Punkt, der für einige Menschen schwierig sein kann. Sich fallen lassen und die Bewegung der Gliedmaßen abzugeben, ohne hier selbst einzugreifen und die Bewegung kontrollieren zu wollen. Das ist nicht einfach. Für mich war das angenehm und entspannend, denn ich kenne dieses Vorgehen bereits von anderen Körpertechniken.

Ich fühle mich sicher und in vertrauensvollen, kompetenten Händen.

Interessant war, wie anders es sich anfühlt, wenn gewohnte Bewegungen, wie z.B. das Kreisen der Fußgelenke, extern bestimmt ausgeführt werden. Die ganze Behandlung habe ich wie eine intensive Körperreise wahrgenommen. Nachdem sich meine Gesichtszüge (vor allem meine Augen) beruhigt hatten, war ich sehr entspannt. Mein Fokus lag komplett auf meinem Körper, genau an der Stelle, die gerade behandelt wurde. Alles mit sehr viel Bedacht und Aufmerksamkeit ausgeführt. Während der kompletten Behandlung habe ich mich sicher und in vertrauensvollen, kompetenten Händen gefühlt.

Nachdem Magali mit der Massage fertig war, hat sie die Behandlung mit einem weiteren Gong abgeschlossen und ging aus dem Raum, um mir Zeit zu geben, nachzuspüren und wieder im Raum anzukommen. Es fühlte sich ähnlich wie Savasana, die Schlussentspannung im Yoga, an. Ich fühlte mich tiefenentspannt, wie nach einem richtig guten Schläfchen und wäre am liebsten noch lange so liegen geblieben. Schwer und erfüllt lag ich am Boden, spürte eine starke Erdung und Verwurzelung. Ich ließ mir Zeit mit dem Zurückkommen. Bewegte langsam Fingerspitzen und Zehen, reckte mich und fand einen bequemen Sitz. Auch hier nahm ich mir nochmal Zeit, um mich zu bedanken und öffnete langsam die Augen, holte mein Bewusstsein zurück in den Raum und ließ meinen Blick wieder klar werden.

Hören auf das, was mein Körper und Geist sagen.

Nachdem ich die Tür öffnete, um Magali erneut ein Zeichen zu geben, wieder einzutreten, unterhielten wir uns noch etwas. Sie sagte mir, dass sie merkt, dass ich Yoga praktiziere und meine Grundenergie schon sehr gut sei. Ich fragte sie, ob ich nun etwas bestimmtes berücksichtigen oder auf etwas achten solle. Sie gab mir mit, dass ich diesen Zustand mitnehmen und ganz auf mich hören soll. Genau das tun, wonach mein Körper und Geist verlangen. Wenn ich hinaus gehe zu versuchen bei mir zu bleiben. Ich hatte das Gefühl, noch nicht wieder ganz da zu sein. Ich fühlte mich wie in Watte gepackt, etwas benebelt, jedoch auf eine sehr angenehme Weise.

Wer die Gegend um den Görlitzer Park kennt, weiß, dass das nicht die ruhigste Gegend ist. Trotzdem war ich für mich, als ich aus der Tür hinaus in die echte Welt trat. Ich nahm meine Umgebung wahr, doch es kam mir vor, als wäre da ein Schutzschild zwischen dem äußeren Lärm und meiner Ruhe im Inneren. Dieses entspannte Gefühl hielt den restlichen Abend an und in der Nacht war mein Schlaf sehr erholsam. Die folgenden Tage hatte ich das Gefühl, eine gewisse Grundentspannung in mir zu tragen, was mir sehr dabei half, einigen hektischen Situationen mit mehr Abstand zu begegnen.

Shiatsu – eine intensive Körperreise hin zu Entspannung und Achtsamkeit.

Fazit - Wem empfehle ich Shiatsu?

Die Behandlung war ein echtes Geschenk und kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Magali geht sehr einfühlsam vor, spricht vor der Behandlung mit ihrem Kunden und fragt auch währenddessen, ob alles angenehm ist. Sie drängt sich nicht auf und lässt Raum für Privatsphäre. Die Räumlichkeiten sind schlicht, einladend und unaufgeregt – für mich optimal, um mich wohlzufühlen und nicht abgelenkt zu werden. Nach der Behandlung fühle ich mich definitiv entspannt und ausgeglichen. Es kommt mir vor, als ob meine Grundentspannung gestärkt ist und ich mich besser vor äußeren Einflüssen schützen kann. Das ich mehr bei mir bin.

Preislich liegen Shiatsu-Behandlungen meist zwischen 70 – 80,-€ für eine 60-minütige Sitzung. Magali bietet ihre Behandlung von  60 Minuten plus 20 Minuten für Vor- und Nachgespräch für 80,-€ an.

Du suchst Entspannung? Versuch es mit Shiatsu.

Wer sich darauf einlassen und die Erfahrung einer intensiven und fokussierten Körperreise mitnehmen möchte, ist beim Shiatsu richtig. Es erfordert etwas Mut und eine vertrauensvolle Beziehung zum behandelnden Shiatsu-Praktiker, um sich fallen zu lassen und abzugeben. Da ich ohne Erwartungen oder konkrete Beschwerden/Schmerzen zur Behandlung kam, kann ich nicht sagen, ob und wie die Behandlung in einem solchen Fall wirkt. Empfehlen würde ich die Behandlung allen, die nach Entspannung suchen und die bereit sind, etwas auszuprobieren und Interesse an alternativen Körpertherapiemethoden haben.

Wenn du in Berlin wohnst und Shiatsu kennenlernen möchtest, schau gerne mal bei Magali vorbei. Das Interview mit ihr findest du hier und hier kommst du direkt zu ihrer Website.

Ich danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast, meinen Erfahrungsbericht zu lesen und freue mich, wenn du mir ein Kommentar hinterlässt und den Artikel mit Freunden teilst, die nach Entspannung suchen.

Alles Liebe & Namasté

Deine Ines

Fotos © Magali Chasting, Ines Kaufmann

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